Wie entstehen Konflikte - und bis wann sind sie gut zu klären?
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Wie entstehen Konflikte - und bis wann sind sie gut zu klären?

Erst fängt es meist ganz simpel an. Es gibt ein Thema, eine Situation oder eine Aussage, was eine Wirkung auf den Gesprächspartner hat ...

Geschrieben von

Claudia Davidenko
Claudia Davidenko

Veröffentlicht am

03
.
05
.
2022

Lesedauer

ca.
4
Minuten

Erst fängt es meist ganz simpel an. Es gibt ein Thema, eine Situation oder eine Aussage, was eine Wirkung auf den Gesprächspartner oder einen Beteiligten hat. Auslöser dafür sind innerliche Spannungen mit denen Menschen unterschiedlich umgehen. Viele können ihre eigenen Schwächen nur schwer annehmen und damit umgehen. Die damit verbundenen Verhaltensweisen werden dem Anderen zugeschrieben oder sogar als von diesen verursacht erlebt. Es kommt mitunter zu Selbstvorwürfen und Schuldgefühlen. Dadurch entsteht ein Teufelskreis von zunehmender Anspannung und Überreaktionen.


Grundsätzlich ist ein Konflikt die Folge von wahrgenommenen Differenzen, die gegenseitig im Widerspruch stehen  und eine Lösung erfordern. Friedrich Glasl, österreichischer Organisationsberater und Konfliktforscher hat ein Modell zur Konflikteskalation bzw. -lösung entwickelt:

Die 9 Stufen der Konflikteskalation

Grundsätzlich beginnen Konflikte mit Spannungen, z. B. gelegentliches Aufeinanderprallen von Meinungen. Es ist alltäglich und wird nicht als Beginn eines Konflikts wahrgenommen - alles in  1. Ebene. Wenn daraus doch ein Konflikt entsteht, werden die Meinungen fundamentaler. Der Konflikt könnte tiefere Ursachen haben. Ab hier überlegen sich die Konfliktpartner Strategien, um den anderen von ihren Argumenten zu überzeugen. Meinungsverschiedenheiten führen zu einem Streit. Der Andere wird unter Druck gesetzt. Schwarz-Weiß-Denken entsteht. Ab Stufe 3 wird der Druck auf den jeweils anderen erhöht, um sich oder die eigene Meinung durchzusetzen. Gespräche werden abgebrochen. Es findet keine Kommunikation mehr statt, die Situation verschärft sich. Das Mitgefühl für den „anderen“ geht verloren.  


Ab der 2. Ebene, gibt es dann nur noch einen Gewinner und Verlierer, denn der Konflikt verschärft sich. Jede der Konfliktparteien sucht sich Sympathisanten. Jeder glaubt sich im Recht und will den Anderen denunzieren. Hier geht es nicht mehr um die Sache, sondern darum, den Konflikt zu gewinnen. Der Konfliktpartner soll durch mögliche Unterstellungen in seiner Identität geschwächt werden. Es gibt es kein Vertrauen mehr. Gesichtsverlust bedeutet in diesem Sinne Verlust der moralischen Glaubwürdigkeit. Es folgen Drohungen, welche die eigene Macht deutlich machen und es kommt zu Forderungen, welche durch eine Sanktion verschärft wird.


Ab der 3. Ebene gibt es nur noch Verlierer. Dem Konfliktpartner soll mit allen Tricks geschadet werden. Der Gegner wird nicht mehr als Mensch wahrgenommen. Ab hier wird ein begrenzter eigener Schaden schon als Gewinn angesehen, sollte der des Gegners größer sein. Der Gegners soll mit Vernichtungsaktionen zerstört werden. Ab hier wird die eigene Vernichtung mit einkalkuliert, um den Gegner zu besiegen.


Fazit

Konflikte entstehen überall und täglich. In der ersten Ebene, in den ersten beiden Stufen können Sie Konflikte selber gut klären. Ab Stufe 3, spätestens in zweiter Ebene brauchen Sie externe Begleitung, um den Konflikt noch zu klären. Nehmen Sie dazu gern Kontakt mit mir auf.

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